11/12.01.2017 Anreise nach Genua
Tagesetappe: 650 km
Dahoam ist richtig Winter geworden. Seit 1 Woche ein halber Meter Schnee.
Super, einmal Winter und ich hau ab in den Süden.
Südlich vom Brenner liegt kein Schnee, Sterzing alles grün. Nur die weißen Bänder der Kunstschneepisten deuten hier auf Winter.
Wir erreichen Genua pünktlich.
Am Autodach liegt immer noch Schnee.
Hier im Hafengelände sieht man allerorts die Flüchtlings-Problematik. Deutlich mehr Kontrollen.
Bis wir im Check In -Raum von GNV stehen, sind 3 Kontrollen zu bewältigen.
Vom Aufstellungsraum geht’s ins Verwaltungsgebäude. Schilder weisen den Weg.
Dort checken wir bei der Fährgesellschaft ein, erhalten die Tickets.
Danach geht’s zur italienischen Grenzpolizei, dort wird der von uns ausgefüllte Fiche kontrolliert und abgestempelt.
Unser Paß wird weder gestempelt, noch wird der Fiche einbehalten !!!????
Aktuell weiß also niemand in der EU, daß wir Europa verlassen haben.
Übrigens die Nicht-Europäer werden gestempelt und der Fiche wird einbehalten.
Pünktlich beginnen die Italiener mit dem Beladen.
Hurra, ein paar drängen nach vorne. Als ob die Plätze begrenzt wären.....
Ein italienisches Wohnmobil quetscht sich an mir vorbei und möchte die Spur wechseln.....
Der lange Überhang schert aus und drückt mir hinten links die Seitenwand mit einem Teil der Tür ein.
Wir tauschen die Versicherungsdaten und fahren kurz darauf aufs Schiff.
13.01.2017 Seetag
Tagesetappe: 0 km
Wir erreichen Barcelona in den Morgenstunden, emsiges Be- und Entladen.
Auch hier im Hafengelände bewaffnete Beamte, die Flüchtlingskrise ist allgegenwärtig.
Es ist sonnig, aber kalt bei steifer Brise.
Der Tag verfliegt. Wir sind beschäftigt mit Routenplanung, Navigation einrichten, PC´s abstimmen,
erste Fotos sortieren, Papiere sortieren, Unfallschaden mit Versicherungsvertreter regeln ( hierfür vielen Dank), etc.
Unsere vorab gebuchte Vollpension läuft folgendermaßen ab.
Mit einem Verzehrgutschein aus dem Hafenbüro erhalten wir im Self Service Restaurant an der Kasse einen Berechtigungsschein .
Mit diesem können wir uns in die Reihe stellen.
Die Mahlzeiten sind überschaubar.
Oberste Regel : zwei Teller!!! in verschiedenen Kombinationen wählbar. Den Berechtigungsschein aufheben, wird bei jeder Mahlzeit in die Kasse eingetippt.
14.01.2017 Tanger Med -Asilah
Tagesetappe: 90 km
Wir erreichen Tanger Med pünktlich. Insgesamt geht alles ruhiger zu.
Selbst die Marokkaner verlassen mit den Fahrzeugen gesittet das Schiff und versuchen nicht wie früher zu zweit oder zu dritt durch das Ausfahrttor zu drängeln.
Wir werden am Ende der Rampe das erste Mal kontrolliert, Paßkontrolle.
Dann folgen wir eingewiesen den grünen EXIT Schildern durch das Hafengelände.
An einem Kreisverkehr werden wir die EU Nummerschilder von den afrikanischen getrennt.
Wir kommen zum Zoll. Dort müssen wir ein Zolldokument ausfüllen, dies wird eingesammelt.
Wir warten....... Nach einer Weile werden wir an einen Container geschickt, dort sitzt ein Beamter und scannt unseren Reisepaß.
Danach warten......auf die Durchsuchung des Fahrzeuges.
Irgendwann kommt ein Beamter und gibt uns das abestempelte Zolldokument und auf Nachfrage unsererseits könne wir ein Stück weiter fahren. 100 m später eine abschließende Kontrolle der Papiere.
Im Hafengelände können wir noch Geld tauschen bzw. am Automaten wahlweise ziehen.
Auch eine SIM Karte bekommt man hier fürs Handy, doch unsere funktioniert nur einen Tag.
Wir verlassen den Hafenbereich ohne eine Durchsuchung und halten uns Richtung Tanger.
Die Grenzformalitäten dauerten gesamt ca 1,5 Std, wobei das Schiff max. zur Hälfte gefüllt war.
Wir verlassen die mautpflichtige Autobahn bei Asilah (35 dirham maut ).
Wir fahren ans Meer folgen einem Pfad und kommen direkt zum Strand über eine kleine Offroad-Strecke.
15.01.2017 Asilah- Agadir/Tarhazoute
Tagesetappe: 800 km
Nach einer herrlichen Nacht am Strand wollen wir Strecke machen.
Bis Agadir geht die gute Autobahn. Der geplante Campingplatz nördlich Agadir ist angeblich voll. Also parken wir an einem Parkplatz.
Die letzten Std sind wir bei Nacht gefahren, das ist anstrengend.
Doch wir bekommen keine Ruhe und werden von einer Security zu einem bewachten Parkplatz eskortiert. Der Wächter dort will für einen staubigen schiefen Sandplatz mitten im Dorf 22 dirham pro Auto. Der spinnt wohl!!!!
Wir fahren weiter und schlagen uns wenige km entfernt in einen Akazienwald außer Sichtweite.
Somit haben wir wenigstens ein paar ruhige Stunden.
16.01.17 Tarhazoute/Agadir – El Quatia
Tagesetappe: 392 Km
Wir starten zeitig, doch der Verkehr um Agadir und auf der Landstraße bis Tan Tan bremst uns.
Beim Tanken tropft es bei mir ein wenig, ich verliere ein bißchen Diesel.
Nix Weltbewegendes, aber wir werden beobachten.
Es geht mit Steuerkurs Süd der Sonne entgegen. Es wird zunehmend wärmer.
Ab Guelmin läuft es richtig flott, kaum noch Verkehr.
Alle paar km eine Polizeikontrolle, doch wir werden meist durchgewunken.
Gegen 16:30 erreichen wir bei ElQuatia wieder den Atlantik.
Wir schlagen uns wenige 100 Meter durch´s Gemüse bis an den Strand. Wir haben noch eine Std. Tageslicht.
Die heftige Brandung wird für heute Nacht wieder unser Schlaflied sein.
17.01.7 El Quatia – Dakhla
Tagesetappe: 820 km
Heute Nacht am Strand wurden wir das erste mal nicht gestört. Wir haben bei der Brandung herrlich geschlafen.
Vor Sonnenaufgang waren wir dann schon wach. Wir starten zeitig, denn es ist noch wahnsinnig weit.
Wir wollen es bis Dakhla schaffen und geben Gas.
Die Landschaft ändert immer wieder ihr Aussehen.
Anfangs kommen wir sehr gut voran, doch je weiter wir südlich in der Wetsahara vordringen desto mehr werden die Kontrollen.
Einmal wollen Gandamerie Royal oder Garde National, dann wieder die police oder auch zivile Beamte unser Papiere kontrollieren.
Selten werden wir noch durch gewunken. Was sich bewährt hat, das ist ein Fiche -Vordruck.
Das erleichert die Prozedur wesentlich.
Als Verbesserung: Ein Feld zusätzlich auf dem Fiche mit der Registratiosnummer die auf dem Schiff bei der Polizeikontrolle in den Reisepaß gestempelt wurde.
Die Kontrollen laufen problemlos, teilweise wollen die Beamten mit uns Deutsch sprechen, meist geht’s in Französisch oder Englisch.
Jedoch verlieren wir immer wertvolle Zeit.
Der Straßenzustand ist wechselnd. Im Nirgendwo zum Teil perfekt ausgebaut, dann wieder schmal und mit Schlaglöchern durchzogen. Wenn Du da mit 100 reinfährst, dann ist hochstwahrscheinlich was kaputt.
Es ist übrigens reger LKW Verkehr unterwegs.
In Laayoune oder El Aioun knn man sich noch gut versorgen. Tanken mit Kreditlkarte und bei Bedarf Geld ziehen am Automat.
Danach werden die Tankstellen rar.
Kurz vor Sonnenuntergang, der hier im Süden erst gegen 19:00 ist, erreichen wir Dakhla.
Wir steuern einen Campingplatz kurz vor der Stadt an.
Auf der Halbinsel gibt es mehrer Surfspots, dafür ist Dakhla ja bekannt.
Am Abend war der Himmel trüb, der Sand fliegt und wir werden langsam „gesandet“.
Wir finden auf dem Campingplatz eine auf drei Seiten geschütze Ecke.
Somit ist wenigstens der Wind gedämpft.
18.01.17 Dakhla -Dakhla
Tagesetappe: 155 km
Wir starten gemütlich, wollen uns im Ort versorgen.
Hier kann man gut einkaufen und am Bankomat Geld ziehen. In einem Cafe genießen wir die Sonne, und mit Blick auf die Lagune kommt man sich vor wie an der Cote Azur.
Das hier hat nix mit der Westsahara zu tun.
Wir wollen weiter. Am Kreisverkehr und Abzweig nach Dakhla mit Posten an der N1 wäre eine weitere Tankmöglichkeit.
Beim Tanken entdecke ich wieder tropfenden Diesel.
Ich kann die undichte Stelle lokalisieren und wir beschließen, bei passender Gelegenheit den Fehler zu beheben, denn hier pfeift es wie „Hechtsuppe“.
Nach wenigen Kilometern bietet sich eine Möglichkeit windgeschützt das Problem zu lösen.
Die geplante Reparatur stellt sich als größere Herausforderung dar und wir beschließen nach Dakhla auf den Campingplatz zurück zu fahren. Hier haben wir die besseren logistischen Voraussetzungen.
Nach einer Std. erreichen wir wieder Dakhla.
Wir beginnen mit der erneuten Fehlersuche und können einen Gehäusebruch des Tankumschaltventils feststellen.
Wir umgehen mit unseren Bordmitteln das Ventil und müssen einen der Tanks blind schalten.
19.01.17 Dakhla- Mauretanien / Bou Lamoua Outback
Tagesetappe: 441 km
Der gestrige Tag soll nicht verloren sein, deshalb wollen wir heute wie geplant die Grenze passieren.
Wir starten deshalb früh. Kurz nach 6:00 Uhr bei Dunkelheit rollen wir wieder.
Bei Nacht fahren ist hier nicht so schön, denn immer wieder sind dunkel bekleidete Personen, Rad und Mopedfahrer ohne Licht unterwegs. Dies ist leider eher der Standard als die Ausnahme.
Somit lassen wir uns von LKW´s den Weg „freiräumen“ und fahren bis zur Dämmerung hinter den Brummis her.
Da ja in Mauretanien Alkoholverbot herrscht und unsrer Reserven noch nicht erschöpft sind, wird auf der Strecke zur Grenze ein Geocache Punkt der besonderen Art eingerichtet.
Wir kommen ja in ein paar Wochen zurück und vergraben den Großteil der „lebenswichtigen“ Reserven.
Die genauen Position ist N 22° 5,......... Ätsch !!!! Man muß ja nicht alles preisgeben.
Wir kommen trotz der Unterbrechung gut voran.
Am Motel Barbas die letzte Tankmöglichkeit. Hier ist der Sprit sogar noch billiger, 7,46 Dirham der Liter (75 cent).
Dann starten wir zur Grenzpassage.
Wir rollen an dem LKW-Stau vorbei nach vorne.
Auf marokkanischer Seite beginnt es mit dem Ausfüllen eines „Grenz“ Fiche.
Den Zettel gibt’s von einem Beamten der Garde National. Damit befahren wir auf Anweisung den Grenzhof. Erste Paßkontrolle und einsammeln des Fiche durch die Polizei.
Wir werden weiter geschickt zum nächsten Posten. Dort sitzen andächtig im Schatten teetrinkend die Polizei, der Zoll und das Drogenhund-Gespann.
Es erfolgt eine Paßkontrolle, Fahrzeugpapier und entsprechende Zolldokument-Kontrolle und Eintragung in eine Liste.
Danach eine gemeinsame Fahrzeuginspektion durch Polizei und Zoll.
Nun werden wir zu einem Büro geschickt, dort wird der Paß gestempelt.
Wieder zurück und Stempel vorgezeigt, geht’s weiter ins Büro des Zoll. Dort Eintrag in ein großes Buch und abstempeln des Zolldokuments.
Wieder zurück zu den „Dreien von der Sitzbank“.... Kontrolle des Stempels.
Wir werden freundlich darauf hingewiesen, dass in Mauretanien kein Alkohol erlaubt ist und Probleme an der Grenze macht.
Wir fahren weiter zur nächsten Stelle. Diesmal Garde National.
Zwei Beamte tragen Paß und KFZ-Daten in ein großes Buch ein. Wir rollen 20 m weiter.
Von der Polzei wird der Paß erneut kontrolliert und zu einem weitern Büro geschickt. Hier wird Paß und KFZ-Daten in ein großes Buch eingetragen.
Alle sind bisher nett und freundlich. Ein letzter Posten kontrolliert nochmal alles und wünscht uns eine gute Reise.
Im Niemandsland die ersten Händler und Schwarzgeldwechsler.
Nach der „Ansage“ mit dem Alohol beschließen wir ein weiteren Geocache Punkt im Niemandsland ein zurichten, laut Führer haben wir 4km zeit bis zu den Mauretaniern.
Doch denkste, jetzt kommt´s nicht gut.......!!!
Erstens sind es keine 4 km und zweitens stehen überall militärische Posten mit Knarre und Schutzausrüstung umher, in Sichtweite mauretanische Posten in Unterständen.
Auf einem Hügel entdecke ich ein Wohnmobil, ich steure darauf zu.
Simon, etwas vorausgefahren, dreht um und löst Betriebsamkeit bei den Posten beiderseits aus.
Doch als ich neben dem Fahrzeug steh, sehe ich mehrere UN- Fahrzeuge und einen großen Schriftzug „UN“ am Heck des Womo!!
Ein UN Soldat kommt auf mich zu und gibt mir zu verstehen, dass hier keine gute Parkmöglichkeit sei
und wir bitte weiterfahren sollen, da es sich hier derzeit um eine “problematische Grenzsituaton“ handlet.
Blöd gelaufen!!! Nix mit Geocache.
Ich biete dem UN Soldaten unsere „Verpflegung“ an, doch er lehnt höflich ab.
Wir laden die Restbestände einfach ab und gehen davon aus das die UN-Truppe eine sinnvolle Verwendung für die Flüssigkost finden.
Jetzt geht es unter genauer Beobachtung beider Grenzposten weiter zur mauretanischen Grenze.
Wir sind beide gespannt was uns jetzt dort erwartet.
Wir passieren ein Tor und werden von einem Militärposten empfangen.
Sog. Grenzhelfer stürzen sich wie Fliegen auf uns.
Der Militärposten beginnt sehr freundlich mit der Inspektion der Papiere und Durchsuchung der Fahrzeuge.
Beim Landy in französisch und bei mir in englisch.
Wir werden kontrolliert und in einem ruhigen Moment nach einem „Present“ gefragt, danach wäre die Kontrolle beendet.
Das „present“ hat bei mir den Wert eines 5€ Schein und wir werden in ein Büro geschickt.
Dort sitzen Soldaten und kontrollieren unseren Paß, geben die Daten in ein Pc ein.
Fragen uns nach unserer geplanten Route und skizieren diese.
In der Ecke lehnt die AK47 an der Wand.
Alle hier sind sehr freundlich und es geht zügig voran. Der ein oder andere Paß von anderen Grenzgänger wird dazwischen gereicht, mit "Präsenten" eingelegt.
Nun werden wir in das nächste Gebäude geschickt, dort erhalten wir das Visum.
Dort werden wir erkennungstechnisch mit Fingerabdruck-Scanner aller zehn Finger und Foto erfasst. Das Visum wird gedruckt und mit Foto in den Paß geklebt. 55€ und wir dürfen 30 Tage im Land bleiben. Die Atmosphäre ist locker gelöst und freundlich. Sie versuchen uns mauretanische Worte bei zubringen und Sie versuchen deutsche Begriffe aus zusprechen.
Danach zum Zoll.
Dort inspiziert ein Beamter das Fahrzeug, durchsucht und frägt nach Alkohol.
„ Nein“ jetzt nicht mehr, den hat ja jetzt die UN-Truppe.........!!!!!!
Nun geht`s ins Büro des Zoll, dort Betriebsamkeit. Wir kommen ins Gespräch mit einem weiteren Grenzhelfer (Liom) sein Name, aber nicht so aufdringlich. Ein smaltalk während wir warten.
Wir erhalten ein Zollpapier zum Ausfüllen, er hilft uns.......
Jetzt hat er uns!!!
Wir geben den Paß und das Zolldokument zurück und es wird ein Zollvermerk erstellt.
Damit geht’s in weiters Gebäude. Hier wird das Fahrzeug und der Inhaber in den PC eingetragen und mit dem gescannt Foto verknüpft. Dann wird der Paß gestempelt. Auch hier werden Päße der anderen Gremzgänger mit Präsenten überreicht.
Gegenüber im nächsten Büro wird das Visum gescannt und das war´s.
Am Ende kontrolliert nochmal ein Soldat/Beamter den Paß und wir sind durch.
Liom führt uns zur Geldwechselstube und Versicherunsagentur.
Wir brauchen noch eine KFZ Versicherung, die zahlt eh nix, aber kostet halt.
30€ pro Fahrzeug, billiger wie in allen Foren beschrieben. k
Der Wechselkurs ist auch besser als bei den Schwarzgeldwechslern.
Wir erstehen noch vor Ort ein SIM-Karte für Mauretanien und Liom hilft bei der Installation.
Für diese Hilfe erhält er von uns 5 €/Person.
Jetzt haben wir für den gesamten Grenzübertritt 3 Std. gebraucht. Es ging alles problemlos.
Die Mauretanier sind topmodern in der Erfassung von Daten, die Marokkaner schreiben noch gern ins große Journal!!!
Kurz nach der Grenze der erste Posten,der wieder einen Fiche will. Das wird wohl so weiter gehen.........
Da wir alles haben, wollen wir gleich in die Bahnstreckenpiste einsteigen und sparen uns die Stadt Nouadhibou.
Bei Bou Lanour fahren wir in die Piste und verbringen unsere erste Nacht in Mauretanien unter Sternenhimmel an der Bahnstrecke.
20.01.17 Outback Bahnstrecke – Outback Bahnstrecke bei Inal /“Granatenfelsen“
Tagesetappe: 164 km
Der gestrige Abend hat mit heftigem Wind und fliegendem Sand geendet.
Heute in der Früh nur ein laues Lüftchen.
Wir sind in Mauretanien und es soll entspannter nun werden.
Wir starten am Vormittag, und es geht mit reduziertem Luftdruck der Reifen die Bahnstrecke entlang.
Wir müssen uns erst wieder an das Sand und Piste fahren gewöhnen, aber das ist wie Radlfahren, das verlernt man nicht.
Weichsandfelder und Piste mit Waschbrett wechseln sich ab.
Im Laufe des Tages können wir zweimal den Zug beobachten, wie er mit 40 km/h und über 3 km Länge zur Küste fährt.
Auf Loren sieht man das Eisenerz und teilweise sitzen dort Passagiere und Goaßen als lebende Fracht.
Die Landschaft ändert immer wieder ihren Charakter, mal reine Steinwüste, dann wieder Sandabschnitte.
Wir passieren ein Güterzug-Friedhof.
Hier muß es einmal ein heftiges Zugunglück gegeben haben.
Die entgleisten Güterwagen liegen verstreut in einiger Entfernung zu den Schienen und die Stahlplatten der Züge sind massiv verformt.
So rollen wir bis zum frühen Abend immer an den Schienen entlang gen Osten.
Wir schlagen unser Lager an einer markanten Steinformation in sichtweite des Dorfes Inal auf.
Dort streifen wir umher und finden so allerhand.
Patronenhülsen und Granatfragmente.
Somit hat der Felsen schon einen Namen, „Granatfelsen“.
Der Himmel verwöhnt uns mit einem herrlichen Abendrot, da am Abend es sich ein wenig zu zieht.
21.01.2017 Outback bei Inal – Monolith Ben Amera
Tagesetappe: 151 km
Unser heutiger Start beginnt gleich mit einem weiteren Granatenfund.
Auf einer Tiefebene durch Steinekreis rund markiert liegt die Granate.
Im ersten Augenblick fülhen wir uns unwohl, denn auch dieses Gebiet war im Krieg um die Westsahra nicht nur umkämpft sondern die Grenzregion im Norden ist bis heute noch zum Teil vermint.
Wir kehren zurück zu unserer gestrigen Piste und folgen derer.
Der Wind bläst heute wieder stärker, und der Sand in der Luft nimmt die Fernsicht.
Wir kommen gut voran, doch es wird deutlich sandiger.
Auch muss ein Dünengürtel mit richtig weichem Sand überwunden werden.
Wir treffen zweimal auf Militärposten, die sind sehr freundlich und sammeln wie üblich einen Fiche ein.
Hab´s glaube noch gar nicht erklärt. Der Fiche ist ein Dokument, auf dem alle relevanten Daten stehen, wie Paßnummer, Name, Ausstellungsdatum, Adresse etc.
Nach 150 km sandiger Passage erreichen wir den Monolithen Ben Amera.
Der über 500 m hohe Monolith ist einer von drei auf dieser Erde und die anderen zwei sind in Australien.
Am Abend treffen wir die ersten Offroader.
Ein junges Paar aus Sonthofen, die über ein Jahr die Westpassage nach Südafrika fahren.
22.01.17 Ben Amera –Atar Camp BAB SAHARA
Tagesetappe.190km
In der Nacht heftige Windböen. Dieses mal starten wir mit einer Rundfahrt um den Monolithen.
Den zu besteigen ist kein einfaches Unterfangen, der Fels ist echt arschglatt.
Die Weiterfahrt beginnt mit einem weiteren Dünenfeld.
Wir müssen zweimal bergen.
Der Sand ist durch den starken Wind auf der Leeseite extrem weich.
Einmal verkehrt angefahren und die Kisten stecken fest.
Wir müssen quasi im Sandfeld in Bewegung bleiben.
Die Eisenbahnstrecke endet für uns in Chom. Die Bahn knickt nach Norden ab und wir halten uns auf einer großen Piste nach Süden.
Ab km 62 ist die Piste geteert. Wir kommen zügig nach Atar, nur von ein paar Kontrollen unterbrochen.
In Atar ist unser Ziel der Campingplatz „ Bab Sahara“ . Ein mit viel Liebe gepflegter Platz, der weiterhin von dem Holänder Justus betrieben wird, der seit 20 jahren hier tätig ist.
Leider musste er den Verlust seiner Fraub 2016 beklagen und führt das Unternehmen nun alleine weiter.
Er erzählt viel über die letzten Jahre.
Atar war eine blühende Oase mit lebhaften Tourismus.
Vor der Terrorgefahr gab´s in der Oase fast 20 Herbergen. Heute nur noch eine.
Charterflugzeuge flogen von Frankreich direkt Atar an.
Der Campingplatz hatte einiges an Personal und war voll. Jetzt ist es mehr oder weniger ein 1 Mann Betrieb.
Die Einwohner ziehen aus der Region weg.
Wobei es hier nie ein Terrorproblem gab.
Wir wollen hier gerne ein bißchen Werbung machen und hoffen das die Lage wieder besser wird.
Der einzige Wehrmutstropfen ist, daß durch den vielen Sand in der Luft die Sicht getrübt ist und alles einen hellbraunen Schleier hat.
23.01.17 Atar – Atar Tagesetappe
Tagesetappe: 64km
Heute wollen wir in das Auge Afrikas. Ein riesiger Krater der durch vulkanische Aktivität entstanden ist.
Wir tanken und versorgen uns mit dem Nötigsten für die nächsten Tage, denn wir wollen wieder hinaus ins Outback.
Jedoch bricht auf der Pistenanfahrt nach Chingetti ein Halter an meinem Auspuff.
Da uns noch mehrere hundert km Piste erwarten, entscheiden wir uns für den Rückmarsch nach Atar.
Vor Ort wollen wir den Auspuffhalter schweißen lassen.
Unser Provisorium hält gut und wir erreichen am Nachmittag wieder Atar und den Campingplatz Bab Sahara.
Justus hat keine Zeit für die Reparatur und will uns einen Handwerker organisieren.
Der soll auch in einer std kommen.!!!!
Doch wir warten eine afrikanische Std auf den Mechaniker. Nach mehreren Std ohne Erfolg bleiben wir eine weiter Nacht in Atar.
Auch das ist Afrika!!!
24,01,17 Atar - Outback Chinguetti
Tagesetappe 80km
Der Muehzin weckt uns wieder um 5:00, mit seiner tgl. Predigt.
In der Früh, also für afrikanische Verhältnisse kommt Mohammed, der Mechaniker.
Wir stellen den Toyo auf die hauseigne Werkstattgrube der Werkstatt.
Wir demontieren den Auspufftopf.
Anschließend fahren Sie den Topf in die Stadt zum Schweißen. Eine halbe Std später kommen Sie zurück.
Der Auspuffhalter wurde verstärkt wieder an den Topf geschweißt. So wie das aussieht, machen die das hier öfters.
Kurze Zeit später sind wir mit dem Toyo fertig. Jetzt kommt der Landy zum Check auf die Grube.
Hier wird ein fehlerhafter Stoßdämpfer ausgebessert.
Am frühen Nachmittag kommen wir los.
Wir fahren zum Tanken, kaufen auf dem Markt ein und fahren dann über Piste Richtung Cinguetti.
Kurz vor der Oase schlagen wir uns in die Pampa und haben wieder eine herrliche Outdoornacht.
25.01.17 Chinguetti ----Auge Afrika´s
Tagesetappe 180 km
Kurz nachdem wir weiterfahren treffen wir auf einen aufgrödelten Militärkonvoi.
Die zeigen hier echt Flagge und patrollieren hier in der Gegend.
In Chinguetti selbst ist nicht mal ein Polizei/Militärposten.
Wir sind überrascht, denn normalerweise steht an jeder Einfahrt und Ausfahrt einer Ortschaft ein Kontrollposten.
In Chinguetti biegen wir nordöstlich ab und die ersten km geht es durch ein Waddi mit weichem Sand.
Wir fahren entland der Oasenpiste nach Quadane, die von einem Dünenzug zum Nächsten führt.
Ein herrliche Sandspielerei.
Vor Quadane werden die Dünen weitläufiger und das Dünensurfen macht richtig Laune.
Einmal bleib ich stecken, nicht aufgepasst, den Sand falsch gelesen.......
Tja ½ Std Arbeit mit Schaufel und Blechen und ich bin wieder frei.
Bis Quadane haben wir 100 km Sandfahren hinter uns.
Dort ist wieder einmal ein Posten.
Wir fragen nach dem Weg und werden auf einer Ostumfahrung um Quadane geleitet.
Doch dieser Weg führt durch ein ca 100m breites Waddi mit sehr weichem Sand und Staub.
Eine Vollgaspassage mit gut 50-60 Sachen im zweiten Gang. Schalten nicht möglich!!!! Wer hier stecken bleibt hat verloren.
Wir schinden unsere Autos das Waddi entlang für etliche km, wenn jetzt ein Hindernis kommt, haben wir ein Problem.
Die Autos hier bergen dauert Stunden, ein Schleppen oder rausziehen mit Bergegurt ist unmöglich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wird der Untergrund wieder besser und wir fahren über den Kraterrand ins „Auge Afrika`s“.
Schau mal bei Google und Wikpedia zum Thema Auge Afrika´s.
Der Krater ist so groß, das wir diesen als solchen nur schwerlich erkennen.
Im Inneren sind mehrere Ringe, wie auf einer Wasseroberfläche, in der man einen Stein wirft.
Wir durchqueren den Krater von Süd nach Nord über einige Durchstiege.
Am Späten Nachmittag fährt sich der Landy auf einem solchen Ring im Sand fest und hängt übel drin.
Nur durch umfahren über einen Geröllhang kann der Toyo die Stelle umgehen.
Wir flachen den Sanddurchstieg mit den Schaufeln ab, legen Sandbleche ziehen mit dem Toyo den Landy über den Sandkamm.
Dabei hängt der Landy bedrohlich schief aber wir können ein kippen gerade so vermeiden.
Die Aktion kostet uns mehrere Std Zeit.
Wir durchqueren das Auge über unterschiedlichste Untergründe und steigen am Abend kurz vor Sonnenuntergang über eine steinige Trialpasaage aus dem Krater.
Oben am nördlichen Kraterrand schlagen wir unser Nachtlager auf.
26.01.17 Kratrerand – Bir El Beyyed
Tagesetappe: 93 km
Heute geht’s mir der Rundfahrt weiter.
Wir folgen einer Piste, die jedoch immer weiter südostwärts zieht.
Die ist falsch!!
Wir wollen nach Norden um vom Atar Gebirge, auf dem wir uns befinden ab zusteigen.
Wir suchen unsere Piste und holpern wirklich Offroad 30 km über ein übles Geröllfeld im Schritttempo.
Es ist erstaunlich was Fahrzeug und Reifen aushalten.
Wir kommen ohne Reifenschaden durch.
Am Nachmittag finden wir dann endlich unsere Piste und steigen vom Plateau wieder über eine Geröll Trialpassage ins Tal ab nach Bir El Beyyed.
In einiger Entfernung zum Brunnen schlagen wir unser Nachtlager auf.
27.01.17 Bir El Beyyed ---Atar
Tagesetappe: 240km
Eigentlich wollen wir heute unsere Rundfahrt beenden und nach Atar zurück kehren.
Doch 240 km sind eine Hausnummer.
Wir kommen mit einem knappen 30iger Schnitt vorwärts.
Die Pisten ziehen sich entlang des Plateau „ Gebirge Atar“.
Erst auf einem großen Salzsee ist Gas geben angesagt. Wir fliegen über den Salzsee.
Eine Fatamorgana am Horizont begleitet uns die ganze Überfahrt.
Man hat das Gefühl ständig aufwärts zu fahren.
Danach geht’s wieder über Pisten .
Gegen 17:30 erreichen wir Atar nach einem 9 stündigen Ritt.
Wir checken wieder auf dem Campingplatz Bab Sahara ein.
Es ist erstaunlich wie oft die Landschaft ihren Charakter geändert hat, sowohl Fauna als auch Flora.
Wilde Eselherden sind reichlich unterwegs. Dromedare, verschieden Vogelarten und sonstiges Getier ist immer wieder zu entdecken.
28.01.17 Atar – Outback Tidjikja
Tagesetappe: 83 km
Nach kleinem Kundendienst und kleinen Reperaturen etc starten wir wieder los. Erstmal Tanken und Einkauf für die nächsten Tage.
Wir wollen nach Tidjikja, eine im Kohlbachführer als schwere steinige Piste mit viel Sand beschrieben.
Zuerst geht es über die gute Piste Richtung Chinguetti. Am Pass „d`Eguenat-M`Haireth (da bricht´s dir die Zunge ab). 100M nach dem Posten steigen wir in die Piste ein.
Sie ist steinig, teils felsig und man kommt nur langsam voran. Am Meteor Krater „Guelb Aouelout“ wird das ganze sandig, aber es ist gut zu fahren.
Nach ein paar Stunden gehobel über Piste schlagen wir diesmal unser Nachtlager in einem Wanderdünengebiet auf.
Leider geht ein heftiger Wind, der Sand fliegt und es ist ungemühtlich draußen.
Also verschwinden früh in unsere Autos.
29.01.17 Outback Tidjikja – Ain Seva (Teerstraße)
Tagesetappe: 140km
Um 8:00 Uhr sitzen wir bereits im Auto, denn wir sind gespannt was noch wie angekündigt, auf uns zu kommt.
Während wir auf die Dünenkämme zufahren, fliegt ein kleiner Vogel durch´s offene Seitenfenster.
Bin ganz schön erschrocken. Er ist ein bißchen planlos im Auto umher und wieder raus.
Der denkt sich bestimmt „scheiß Touristen“.
Die Piste hat zahllose Varianten , die kreuz und quer in alle Himmelsrichtungen führen.
Der uns bekannte Track ist da schon hilfreich um wenigstens die grobe Richtung zu halten.
Wir folgen Taleinschnitt um Taleinschnitt.
Die Piste führt in einen Talkessel und wir sind gespannt wie es weiter geht.
Wir sollen ein Plateau erklimmen mit guten 100Hm.
Doch als wir näher kommen ist das ganze easy. Auf das Plateau führt eine relativ frisch geschobener Weg.
Am Nachmittag kommt ein „Schmulch“-Toyo und die beiden betteln nach Diesel.
Ok, wir sind ja hilfsbereit!!!!!
Wir geben Ihnen einen Kanister Diesel, den Sie sofort mit Schlauch um füllen wollen.
Nebenbei schau ich auf die Armatur des Pickup und da zeigt die Anzeige der Tankuhr voll an.
Diese Schlitzohren!!!!
Das Dieselgeschenk ist nach ein paar Litern beendet!!!!!
Kurz darauf erreichen wir das Dorf „Ain Seva“ und wir trauen unsere Augen nicht. Eine Teerstraße nagelneu!!!!!!
Wir wussten das die Strecke geplant ist zu asphaltieren und das so um die 50 km fertig sind, aber nach Tidjikja sind es noch 160km. Die sind ja richtig schnell, zu schnell!!!
Somit ist das Piste fahren vorbei.
Wir übernachten in einem nahegelegenen Qued und müssen den Schock ( grins...) erstmal verdauen.
Heute Abend gibt’s großes Kino
„James Bond 007 Goldfinger“auf dem Laptop.
30.01.17 Ain Seva -Oase Nbeika
Tagesetappe: 280 km
Wir machen Strecke auf einer absoluten Neubaustrecke. Der Verkehr ist anstregend, in 1,5 Std kommen uns 3 Fahrzeuge entgegen, da mußt auf der Hut sein.
Wir wollen zu den Sahara-Krokodilen, aber niemand kann vor Ort was damit anfangen.
Wir finden den Einstieg zur Piste, aber es ist zu spät.
Wir übernachten auf einem freien Feld.
Auf Lehmboden!!! und es schaut nach regen aus. Wenn es wirklich regnet müssen wir heut Nacht weg.
Heute ist eine echte afrikanische Nacht. Es ist warm, fast windstill und die Grillen zirpen.
Die Wolken verziehen sich und die Sterne leuchten.
Deshalb gibt’s heute nochmal Film.
Hatari der Klassiker!!! genau das richtige bei der Stimmung.
31.01.17 Oase Nbeika – Sangrafa
Tagesetappe: 100km
Heute ist Krokodil Tag. Die selten Saharakrokodile sind unser Ziel.
Hier soll es Sie noch vereinzelt geben.
Wir fahren die 20km nach Matmata, es ist eine sandige Piste.
Das eingeschnittene Flusstal ist so sandig, daß wir wieder Luft ablassen müssen.
Wir fahren einige km in das Tal hinein, bis uns Felsen den Weg versperren.
Jetzt heißt es zu Fuß weiter.
In dem Flusstal gibt es ganzjährig Wasser in sog. Gueltas. In diesen Tümpeln soll es die Krokodile geben.
Wir maschieren mit dem nötigen Respekt, alles genau beobachtend immer weiter in das Tal hinein.
Wir entdecken immer wieder frische Krokodilspuren.
Nach einer guten Std. weglosen Marsches erreichen wir das Ende des Flusstals.
Dort ist ein kleiner See mit Sandbank. Wir nähern uns vorsichtig und tatsächlich entdecken wir die ersten Krokodile, die sich ins Wasser gleiten lassen.
Aus der Entfernung liegen noch zwei kleine „Baumstämme“ am Strand.
Mit dem Fernglas schauen diese Stämme sehr lebendig aus. Wir suchen uns einen Schattenplatz unter einer Akazie und beobachten.
Wir werden mutiger und wagen uns näher ans Wasser.
Wir zählen so ca ein Dutzend Krokodile in dem trüben Wasser. Wir schätzen die großen auf 2,5m Länge. Wir verhalten uns still und die Krokos kommen langsam an den Strand zurück.
Als wir uns auf den Rückweg machen entdecken wir in den anderen kleinen Tümmpeln noch mehr Krokodile. Wir kommen bis 10 m an Sie heran, dann tauchen Sie unter.
In das Flusstal brennt gnadenlos die Sonne und auf dem Rückweg wird uns ganz schön heiß.
Wir verlassen am späten Nachmittag unsere Krokos und fahren weiter Richtung Sangrafa.
Die Bevölkerungsdichte steigt, der Verkehr auch, die Straßen werden deutlich schlechter.
Die Landschaft ändert sich ständig. Einmal ist es Steinwüste, dann wieder Dünenzüge oder Savanne.
Heute übernachten wir auf einem Sandhügel mit herrlichem Blick über endlose Weiten.
Zwei Hirten kommen aus lauter Neugierde vorbei. Begrüßen uns und ziehen weiter. Das wird in Marokko wieder anders sein.
1.02.17 Sangrafa – Nouakchott
Tagesetappe: 450km
Heute soll es wieder an die Küste gehen. Bei Aleg erreichen wir unseren südlichen Wendepkt.
Ab jetzt ist die Hauptrichtung wieder Nord. Von hier aus wären es nur 80km in den Senegal!!!!
Der Straßenzustand ist sehr wechselnd, doch meist mässig.
Es liegen mehr tote Tierkadaver an der Straße wie kaputte Reifen.
Ohne Witz, Hunderte ist nicht übertrieben.....
Hier bremst niemand für Schaf, Ziege, Esel oder Kamel.
Der Winterdienst ist hier übrigens auch tätig, nur wird hier mit Radlader die Straße vom Sand befreit.
Durch Nouakchott läuft der gesamjte Verkehr. Genauso geht’s auch zu!!!
Es wuselt an allen Ecken und Enden. Zweispurige Straßen werden mindestens zu dritt oder viert nebeneinander benutzt.
Rote Ampeln dienen eher als Hinweis, als als Gebot.
Hier bleibt niemand stehen.
Man muß nur aufpassen, es könnte einer von rechts oder links kommen.
Mir gefällts, du darfst nur nicht zurückziehen.
Die Autos haben alle hier im Land Kampfschäden und viele würden im nächsten MAD MAX Kinostreifen gut passen.
Nachdem wir durch sind, gehen wir ca 10km nördlich auf den Campingplatz „ Les Sultanes“.
Ein primitiver Platz, mit wenigstens vorhandener Sanitäreinrichtung.
Was nicht heißen soll, das alles funktioniert.
Das Essen ist Gut!!! und direkt am Meer.
02.02.17 Nouakchott – Strand südl. Nationalpark
Tagesetappe: 140km
Eigentlich fehlt uns immer noch unser Ruhetag.
Doch hier am Campingplatz soll am Nachmittag eine Rallye eintreffen.
Die Sanitärausstattung und deren Fragmente der Keramikausstellung sind mit dem bevorstehenden Ansturm überfordert.
(Ganz so schlimm war es auch nicht)
Wir fahren an den Stadtrand zurück und versorgen uns.
Wir entdecken einen kleinen Supermarkt und sind überrascht. Sorry für die Schleichwerbung, aber da gibt’s Nutella, Milka, Snickers etc , sowie deutsche Pflegeprodukte, wie Nivea, Ariel, Omo …..............
Wir wollen über den Strand gen Norden fahren und steigen auf der Höhe des Campingplatzes am Strand ein.
Luft raus, Ebbe abwarten und Gas. Es ist ungewohnt am Strand zu fahren.
Wenn da das Auto hängen bleibt und die Flut kommt war´s das.
Das Fahrzeug ist verloren, das Wasser holt sich alles.
Wir wären nicht die ersten, die hier Ihr Fahrzeug verlieren.
Wir passieren immer wieder Wracks von Fahrzeugen, oder was davon übrig ist.
Vor rund 30 Jahren war das die offizielle Strasse in die Hauptstadt.
Die ersten km sind sehr anstrengend, man muß den Mut haben an die Wasserkante ran zufahren, dann läufts.
Wir pfeifen mit 50-60-70 Sachen am Strand entlang.
Plötzlich laufen zwei Soldaten ganz aufgeregt auf uns zu und wollen uns stoppen.
Wir wussten das ein Militärposten am Strand ist, waren aber durch fahren maximal konzentriert und etwas ungestüm.
Die zwei Soldaten waren überrrascht, daß wir über den Strand "daher flogen" .
Die zwei Soldaten mit AK47 stoppten uns und ließen uns uns gar nicht an sich ran.
Ok, dann fällt der landestypische übliche Handschlag aus.
Wir erklären wohin wir wollen.
Ein Soldat telefoniert mit seinem Vorgesetzten und nach wenigen Minuten ist die Situation entspannt. Wir dürfen weiterfahren und das ohne einen Fiche ab zugeben.
„Bonne Route“ wird uns gewünscht und jetzt auch der Handschlag.......
Wir passieren mehrere Fischerdörfer mit den am Strand liegenden bunten Booten.
Hier ist Vorsicht angezeigt, denn überall sind Taue gespannt.
Auf der Strecke gibt es ein paar Engstellen. Hier reichen Dünen bis ins Wasser. Nur bei absoluten Niedrigwasser ist genug Platz um mit dem Fahrzeug zu passieren.
Wir fahren bis in den Sonnenuntergang und übernachten im Nirgendwo am Strand.
03.02.17 Strand südlich Nationalpark – Nationalpark DuBanc d´Arguin
Tagesetappe: 60km
Erstmal sitzen wir fest. Wir müssen auf die Ebbe warten. Am Nachmittag können wir bei Ebbe weiter. Wir fahren weitere 40km am Strand entlang.
Am südlichen Anfang des Nationalparks Meldung bei der Polizei, Fiche nicht vergessen. Dann zum Parkranger.
Der ist erstmal nicht auffindbar.
Wie beschrieben sind die Einwohner vor Ort deutlich aufdringlicher als im übrigen Land.
Kinder lungern um unsere Autos und wollen darauf rumklettern. Ein Schrei !!!!
Die Kinder erschrecken, das war das Ziel und der Parkranger schlurft aus einer Hütte.
Wir checken im Park ein, 2500 UM
Die ersten Km sind Landschaftlich ansprechend, dann wird’s öd.
Wir übernachten wieder in der Pampa.
04.02.17 Nationalpark Du Banc d´Arguin - Nouadhibou
Tagesetappe: 393 km
Die Nacht war ruhig, obwohl wir im Nqationalpark nicht in einem Camp waren.
Wir fahren den beschrieben Rundkurs durch den Park und sind je weiter wir kommen enttäuscht.
Das soll ein schützenswerter Nationalpark sein.
Das meiste ist trostlose Gegend, oft Salzseen und wenig Flora und Fauna.
Wir sehen heute ca 100 Flamingos und 1 Pelican und ein paar Fischreiher. Das wars.
Für diesen Park wurden sicher viel Geld bereitgestellt, aber wofür???
Wir sind entäuscht.
Als wir wieder die Hauptstrasse erreichen heisst es nochmal km machen und nach Noadhibou zu fahren.
Wir erreichen abends die Stadt und checken auf dem einzigen aktiven Campingplatz ein.
Mit 5-6 Fahrzeugen ist dieser maximal belegt. Er liegt jedoch günstig mitten in der Stadt.
Nachteil, man ist live dabei wenn der Muhezin seine Botschaft verkündet und Allah lobt und preist.
05.02.17 Nadshibou
Tagesetappe: 0 km !!!!! unglaublich
Wir sind heute wirklich keinen einzigen km gefahren!!! Unglaublich......
Dafür hat der Muhezin ab 5:00 Allah gelobt und gepreist.
Na hoffentlich hilft´s was.
Hab ein Dieselproblem!! Das Auto läuft unrund und er raucht immer wieder.
Da muß ich wohl irgendwo einen richtigen Mist getankt haben.
Ich wechsel den Dieselfilter und reinige den Luftfilter. Kurze Probefahrt und er läuft wieder besser, aber noch keine 100%.
Am Nachmittag spazieren wir durch die Stadt und genießen den afrikanischen Flair.
06.02.17 Nadshibou – Westsahara südl. Dalhla
Tagesetappe: 320 km
Es geht zurück. Wir erreichen ohne größere Probleme die Grenze.
Das Auto läuft micht rund, aber er läuft.....
Die Ausreiseformalitäten auf mauretanischer Seite war wieder sehr angenehm. Die Beamten sind freundlich, arbeiten zügig und sind hilfsbereit.
Kein Bagschisch ….. nur ein kleines Geschenk zum Abschied (paar Luftballons für die Kinder) beim Verlassen des Grenzposten ….. alles im Rahmen.
Im Niemandsland sind wir diesmal nicht zum UN-Posten gefahren.!!!!
Auch auf marokkanischer Seite wird zügig (für afrikanische Verhältnisse) gearbeitet.
Aber im Grenzposten wird viel gebaut, deshalb alles a weng unübersichtlich.
So läuft´s in etwa.
Bei Eintritt in den Grenzposten Paßkontrolle, dann am „richtigen“ Parkplatz parken. Zur Polizei ins Büro laufen, dort Eintrag ins große Buch.
Dann zum Zoll auf einen Parkplatz, wichtig "richtig herum "parken.
Wir werden 100m durch die Baustelle zu einem Zollbüro geschickt. Dort erhalten wir das Zolldokument. Das ausfüllen.
Fahrzeuginspektion durch Garde National,Polizei und Drogenhund.
Das Zolldokument wird beschrieben. Zurück zum Büro, abstempeln lassen.
Dann Wartezone für den Scanner. Einer ist kaputt, deshalb dauert es.
Auto wird geröntgt.
Zurück auf unseren Parkplatz.
Mit dem Zettel wieder in ein Büro und abgestempelt.
Dann weiter rollen . Wir erreichen den letzten Posten, der kontrolliert nochmal alles, braucht auch noch seinen Fiche und wir sind durch!!!!!!!!!!!!!
Durch die Wartezeit haben wir für beide Grenzen ca 4 Std. gebraucht.
Jetzt heißt es km machen.
Doch leider bleibt der Toyo liegen. Die Leistung ist weg, er raucht wieder wie ein einheimischen Fahrzeug.
Er springt auch nicht mehr an.
Wir sind wenige km von einer Tankstelle entfernt.
Der Toyo muß an den Haken vom Landy. Schrecklich!!
Das war jetzt die letzten Wochen immer andersdrum.
Beim Schleppen springt er immer wieder kurz an. Na erstmal guten Sprit in den Tank.
Wir prüfen den Vorfilter, aber es ist nix erkennbar.
Tja und laufen tut er auch wieder.
Auf dem Weg nach Norden fahren wir zuerst an „unseren“ Geocache – Punkt.
Wir finden Ihn unberührt und graben unseren Schatz aus. Im Sand blieb alles ganz schön kühl und wir lassen uns ein herrliches Weißbier schmecken.
„Das zischt …..“
Wir kommen noch bis kurz vor Dakhla und übernachten an der Steilküste.
07.02.17 Südl.Dahkla - südl Layone
Tagesetappe: 350km
Toyo läuft, aber humpelt.
Macht keinen Spaß so zu fahren. Ich nehme mit unserm „Home office“ Kontakt auf und schildere das Problem.
Vielen Dank an unseren Freund Stephan auf der schwäbischen Alp, er hat uns mit Hilfe der Firma Nestle sehr weitergeholfen. Die Statements beruhigten und gaben uns einige Tips zur Problemlösung.
Die Dahoam legten sich fest, es ist ein Spritproblem!!! Das beruhigte.
Die Nordfahrt ist wesentlich anstrengender als auf dem Weg nach Süden.
Es zieht sich. Es kommen uns nur vereinzelte Touristenfahrzeuge entgegen.
Erste Maßnahme am abendlichen Standort, Vorfilter der Dieselfilteranlage ausbauen und Anlage kurzschließen.
Der Vorfilter ist vermuhtlich durch den Dreck beschädigt.
Tja er läuft, beim Test über das ganze Drehzahlband. Ein gutes Gefühl...
08.02.17 Laayoune – verfallenes Dorf Ain bei Gulmine
Tagesetappe: 570 km
Es ist unglaublich wie weit das ist!!!
Die Straße fordert immer wieder Konzentration.
Teilweise in einem Zustand, da fliegt´s dahin.
Dann wieder eine Schlaglochpiste, eng und die LKW´s rutschen keinen Zentimeter auf die Seite.
Ein Loch übersehen und da ist was kaputt.
Der Toyo läuft fast normal.
Am Nachmittag sind wir aus der Westsahara raus und erreichen Gulmine. Dort geht’s a Stück ostwärts und über eine Piste in ein Seitental.
Wir erreichen ein verfallenes Dorf „Ayn“ und schlagen zwischen den Ruinen unser Nachtlager auf.
09.02.17 Ayn /Gulmine – Tafaroute /bunten Steine
Tagesetappe:205km
Die Nächte werden kühler und feuchter.
In der Frühe sitzen wir in den Wolken, jedoch die Sonne schafft es in kurzer Zeit durch zukommen.
Nach dem Frühstück, quasi einem Hafferl Kaffee starten wir.
Neiiin!!!! Der Toyo springt kaum an, er raucht wie wahnsinnig ,er steht in einer blauen Wolke.
Man kann sich vorstellen wie er läuft, bzw humpelt.
Nach 15 min wird’s etwas besser.
Den nächsten Paß zieht er hoch wie Schmitz-Katze.......
Da hat sich wohl über Nacht der Dreck wieder am Boden des Dieseltanks gesammelt.
Auf der anderen Seite geht’s den Paß wieder runter.
Unten in der Talsohle, bleibt der Toyo wieder stehen.....
Frust macht sich breit!!!!
In Verbindung mit unserem Homeoffice, würde als nächsten Lösungsvorschlag der Tankausbau anstehen.
Wir vermuten einen verstopften Grobfilter im Tank.
Doch der Zusatztank kann nur durch Ausbau gereingt werden, dafür braucht´s eine Grube.
Offroad nicht möglich.
Der Orginaltank hat eine Serviceluke unter der Hecksitzbank.
Bevor wir das angehen, baue ich nochmal die Tanks um und schließe den Orginaltank an.
Das Dreck aus dem Orginaltank angesaugt wurde ist nur eine Annahme und schlimmer geht’s eh nicht.
Wechsel nochmal den Hauptdieselfilter.
Er läuft, zwar mit Drehzahlschwankungen, aber er läuft. Kein Rauch mehr!!!!
Wir fahren weiter unser Tour und halten uns nach Tafaroute.
Im Antiatlas blüht alles und es schaut herrlich aus.
Am späten Abend erreichen wir die bunten Steine bei Tafaroute. Kein Einheimischer, kein Verbotsschild, kein Campingplatz.
Wir suchen uns einen Übernachtungsplatz und genießen das Licht der Abendsonne, in dem die Steine leuchten.
10.02.17 Bunte Steine – Hoher Atlas
Tagesetappe.380km
Wir sind überrascht. Wir wurden in der Nacht nicht gestört, es liegt kaum Müll umher und alles sieht geordnet aus.
Oder sind wir aus Mauretanien nur anders gewohnt.
Tafaroute ist eine schöne Bergoasen Stadt.
Wir fahren teilweise auf kleinen Straßen in die Tiefebene zwischen Antiatlas und hohen Atlas.
Hier in der Tiefebene sind große Obstplantagen.
Bei Tanarout sind wir dann in den hohen Atlas eingestiegen.
Die Paßstraße hat sehr wechselde Zustände und ist teilweise sehr schmal. Mit LKW-Verkehr hat man seinen Spaß.
Wir schrauben/kurbeln uns bis auf 2300 Hm hoch. Die Gipfel sind in den Wolken. Oben liegen Schneereste am Fahrbahnrand.
Auf der Nordseite geht’s wieder runter. Auch hier blüht alles.
Am späten Nachmittag fängt es an zu tröpfeln. Was ist das seit 5 Wochen keinen Regen. Nahezu nur Sonnenschein.
Bei Dämmerung parken wir an einem Auberge. Essen dort und können auf dem dortigen Parkplatz ruhig übernachten.
11.02.17 Asni – Marrakesch
Tagesetappe: 80 km
Über Nacht Regen und wieder richtig kalt. Bestimmt einstellige Temp.Zahl.
Im Hohen Atlas ist alles ganz weiß.
Wir rollen gemütlich nach Marrakesch. Wir buchen uns in einem Riad ein,
Nahe des Platzes der Gehängten. Die Riads haben Ihren eigenen afrikanischen Flair.
Das Einzelzimmer kostet 30€ und das Auto parkt öffentlich für 3.50€
Am Abend genießen wir das Treiben auf dem Platz. Es ist wie tausend und eine Nacht.
Gaukler, Artisten, Musikanten, Schlangenbeschwörer und vieles mehr präsentieren Atraktionen oder bieten Waren an.
Wir essen an Imbissständen, lassen uns aus Obst frische Säfte pressen uns schlendern in die angrenzenden Souks.
12.02.17 Marrakesch
Tagesetappe: 0km....... gefühlt dutzende km gelaufen......
Heute machen wir Marrakesch unsicher. Wir stöbern durch die Souk´s. Genießen die Athmosphäre des arabischen Marktes. Überall bietet Händler ihre Waren an und versuchen uns in ein Verkaufsgespräch zu locken
„Come in, I make a good price for you“
Wir beobachten die Handwerker und ihre Fertigkeiten, staunen mit welchen teilweise primitiven Werkzeugen handwerkliche Kunst entsteht.
Kultur gibt’s natürlich auch, denn wir besuchen die Gräber einer der ehemaligen Herrscherfamilie Marokko´s.
Am Abend werfen wir uns wieder ins das Treiben auf dem Platz.
Hier erleben wir dann die erste Pleite. Wir lassen uns von den einem einheimischen Aufreißer animieren an seinem Stand Platz zu nehmen.
Wir bestellen und uns gefällt das lebhafte Treiben. Wir essen und wundern uns über die kleinen Portionen.
Wir bekommen alles auf Tassenunterteller serviert.
Das hatten wir am Vortag an einem anderem Stand völlig anders erlebt.
Dann kommt das große Erwachen mit der Rechnung. Wir sollen für drei Personen fast 70€ bezahlen.
Am Vortag hatten wir zu fünft rund 40€ bezahlt. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung bei strömenden Regen. Schließlich bezahlen wir 45€ und verlassen den Stand.
Also für die Zukunft: die Stände beobachten und vor allem die Portionen beobachten. Die Preise sind an allen Ständen gleich, aber die Poritionen fallen definitiv unterschiedlich aus.
13.02.17 Marrakesch – Quarzazate / Stausee „Barrage Elmansour Eddahbi
Tagesetappe: 240 km
Marrakesch ist einfach eine tolle Stadt. Wir verlassen unser Riad nach südostwärts nach Quarzazate.
Einer der großen Oasenstädte zwischen Anti Atlas und hohen Atlas.
Auch hier blüht alles bereits. Als höchsten Punkt kommen wir auf 2300Hm, dort sind wieder Schneereste.
Diese Verbindungsstraße N9 ist z.T. Eine große Baustelle und wird großzügig in naher Zukunft ausgebaut sein.
Unser eigentliches Ziel in Quarzazate sind die Filmkulissen, die wir jedoch aufgrund der fortgeschritten Zeit erst am Folgetag besuchen wolllen.
Wir suchen uns einen ruhigen Stellplatz direkt am Stausee , wenige km außerhalb von Quarzazate.
Es gehen viele Pisten von der Hauptstraße ab, so daß viele ruhige Stellplätze möglich sind.
14.02.17 Quarzazate – Imilchil / Lac deTislit
Tagesetappe: 330 km
In der Nacht war es kühl, doch in der Früh herrlicher Sonnenschein.
Wir fahren zu den Atlas Filmstudios und lassen uns die Kulissen für 50 Dh geführt zeigen.
Hier wurden unglaublich viele Monumentalfilme gedreht.
Bond 007, Gladiator, Alexander,Top Gear, Asterix und Obelix, Ben Hur, sieben Jahre in Tibet, Mumie und viele mehr.
Übrigens könnte ich inzwischen mit meinem wuchernden Bart jederzeit beim Film anfangen.
„Ali Baba“ (der Bärtige), wie ich überall gerufen werde, ist gesucht.
Als nächste Ziel streuern wir die Todra -Schlucht an und nutzen die gute Straße durch die Schlucht als Süd-Nordverbindung.
Die ersten Kilometer sind schluchtenartig, ein Freeclimb- zentrum,.
Danach wird das Tal weitläufiger und sieht ein wenig aus, wie Bilder aus der Mongolei, nur hier mit Teerstraße.
Es geht auf über 2800 Hm hinauf. Auf der Nordseite werden kaum Höhenmeter abgebaut.
Bei Imilchil am Lac Tislit wird es dunkel und wir übernachten direkt am See.
Heute Nacht wird es kalt, denn wir befinden uns immer noch auf 2300Hm.
15.02.17 Imilchil / Lac deTislit – Fes /Camping Diamant vert
Tagesetappe: 350 km
Brrrr war das kalt. Ich hab ja ja eine Standheizung …........ brummmmm = schön warm......, aber im Landy.....Brrrr
Heute Nacht waren wir nahe der Nullgradgrenze.
Uns treibt´s in der Früh ins warme laufende Auto. Deshalb sitzen wir bereits um 8:00 am Steuer.
Als erstes geht’s nochmal über einen Paß ( Tisi n Infa).
Danach bauen wir stetig Höhe ab und erreichen nach Std.en die Tiefebene zwischen den Gebirgszügen.
Die Fahrt über den hohen Atlas ist sehenswert, ständig wechselt die Art der Landschaft und es ist unglaublich wo überall Menschen leben.
An unterschiedlichsten Stellen wird mittels Terrassen Landwirtschaft betrieben.
Die Hütten können für unsere Verhältnisse ärmlich aussehen, doch fast alle haben inzwischen eine Photovoltaikanlage und eine Satelitenschüssel.
Die Arbeiter/Bauern nutzen Maschinen renommierter Hersteller.
Stihl Kettensägen und Hilti Maschinen konnte ich erkennen.
Am Nachmittag erreichen wir Fes.
Wir fahren auf den Campingplatz „Diamant vert“, der im Norden der Stadt liegt.
Am Abend werden wir von einem Guide besucht, der uns seine Dienste anbietet.
Wir nehmen das Angebot für den morgigen Tag an.
16.02.17 Fes /Camping Diamant vert
Tagesetappe: 0 km
Pünktlich um 9:30 werden wir von unserem Führer „El Waffi“ mit Taxi am Campingplatz abgeholt. Wir sind eine fünfköpfige Truppe. Mit uns sind zwei Franzosen dabei.
Zuerst machen wir eine Rundfahrt um Fes, wobei hier uns die unterschiedlichen Viertel und die Bastile gezeigt werden.
Wir erhalten viele Infos bezüglich der Geschichte und der Bedeutung der Stadt in der Vergangenheit.
Ein Blick von der Festung hoch über der Stadt zeigt uns die Größe der alten Stadt bzw Medina.
Die Gassen der Medina sollen eine Länge von fast 90 km haben.
Danach besuchen wir eine staatliche Schule für die marokkanischen Töpferkunst und können uns ein Bild über deren Arbeit und Kunst machen.
Ein Verkaufsraum ist logischerweise inklusive.
Doch ein Nichtkauf ist kein Problem.
Wir fahren zur Medina und beginnen unseren Marsch durch die Gassen. Ich muss zugeben das eine Orientierung in den Gassen ohne Guide sehr schwierig wäre.
Google Maps, oder GPS funktioniert in den schmalen Gassen kaum.
Wir besuchen die unterschiedlichen Handwerker und Verkäufer und statten der berühmten Gerberei einen Besuch ab. Dort erklärt uns ein Mitarbeiter auf Deutsch die Gerberei. Die seit wenigen Jahren eine Genossenschaft ist. Davon porvitieren alle Mitarbeiter und deren Familien.
Wir könnten dem Treiben stundenlang zuschauen.
nachdem Excurs können wir wirkliche Qualitätsarbeit bei der Verarbeitung von Leder beurteilen........;)
Die Stunden vergehen und wir landen natürlich auch bei einem Teppichhändler und Tuchhändler.
Die Show ist es wert und gehört irgendwie dazu.
Gegen 17:00 erreichen wir wieder mit unserm Taxi den Campingplatz.
Die Tour war es wert. Unser Guide „ El Waffi“ hat seinen Job gut und empfehlenswert gemacht.
Wer Interesse hat einen Tag mit El Waffi in Fes zu verbringen, erreicht Ihn dort mobil unter
Tel. 0672 040 156.
Wir haben pro Person 100 DH plus 60 Dh Taxi bezahlt.
17.02.17 Fes - Chefchouen
Tagesetappe: 220 km
Unser gestriger Führer steht heute schon mit einem Reisebus auf dem Campingplatz.
Eine geführte Reisegruppe ist angekommen.
Wir verlassen Fes und fahren direkt nordwärts. Hier ist alles grün und blüht.
Jeder qm ist hier kultiviert. Felder so weit man schauen kann. Die Kornkammer Marokko´s.
Doch die Gegensätze bleiben. In einem Feld bestellt ein Bauer mit Esel vor dem Pflug sein Feld und im Nachbarfeld ist ein Anderer mit Schlepper an der Arbeit.
Bei Straßenhändler versorgen wir uns. Die Orangen sind super. 2 kg für 90 cent.
Die Straße führt direkt ins Rif-Gebirge.
Am Nachmittag erreichen wir Chefchouen, der Campingplatz Azilan liegt 150Hm über der Stadt.
Wir laufen einen guten Weg in die Medina. Chefchouen ist berühmt für die blauen Fassaden. Dies soll Fliegen abschrecken.
Die Medina ist beschaulich. Alles ist günstiger als in Fes, Der Trubel deutlich weniger. Es macht trotzdem Spaß durch die Gasserl zu streifen.
Bei meinem letzten Besuch waren nur Fenster und Türen blau, jetzt sind ganze Fassaden in den unterschiedlichsten Blautönen eingefärbt.
18.02.17 Chefchouen - Tanger
Tagesetappe: 200 km
Heute geht’s zu unserem letzten Reiseziel, Tanger.
Es geht durch das Rif-Gebirge nach Westen. In vielen Dörfern finden heute Märkte statt.
Zuerst steuern wir Cap Bartel an. Leider ist heftiger Wind aufgekommen, es schaut nach einem Wetterwechsel aus.
Wir fahren ans westliche Cap Bartel. Hier lebhafter Wochenend -Ausflugsverkehr.
Der beschriebene Campingplatz existiert nicht mehr. Dort ist ein Cafe und alles ausgerichtet auf Tagesausflügler.
Wir entscheiden uns für den Campigplatz Miramonte im Nordwesten der Stadt.
Für 40 Dh per Pers inkl Auto nächtigen wir. Auch dieser Platz ist deutlich kleiner als ursprünghlich beschrieben. Der Platz ist in Terassen angelegt, doch die meisten sind nicht mehr zu nützen.
Mit 10 Fahrzeugen ist hier Schicht im Schacht.
Mehr vertragen die sanitären Anlagen auch gar nicht.
Tourist-office wäre in der Straße" Bd Pasteur", jedoch bei uns am Sonntag geschlossen.
19.02.17 Tanger
Tagesetappe: 0 km
Der Wetterbericht sagt nix gutes voraus. Wir laufen trotzdem in die Medina. Ein Marsch von ca einer halben Std durch Tanger.
Wir tingeln durch die Medina. Das Highlight ist der Fischmarkt. In einer Halle werden die gefangenen Schätze des Meeres feil geboten.
So wie es ausschaut handeln hier die regionalen Fischer ihre Waren.
Leider holt uns der Regen ein. Wir flüchtren in eines der zahlreichen Cafe´s und warten das schlimmste ab.
Das Wetter bleibt schlecht, das hätte es am letzten Tag auch nicht mehr gebraucht.
Der Campingplatz hat ein hoch gelegenes Restaurant, dort wird der Abend mit Essen und Fußball verbracht. In jedem Cafe oder Restaurant in Marokko läuft Fußball auf der Glotze.
20.02.17 Tanger - Tanger Med
Tagesetappe: 100 km
Der Abreisetag ist schnell berichtet. Das Wetter vertreibt uns, heftiger Wind und immer wieder Schauer machen uns den Abschied leichter vom schwarzen Kontinent.
Unsere Reisebegleiterin für die letzte Woche liefern wir am Flugplatz ab und fahren anschließend nach Tanger Med.
Das Fährbüro für uns macht gegen 17:00 auf. Abfahrt ist für 23:00 geplant.
Hafenprocedere:
- parken in der Check In area. Einen finden der das Ticket abstempelt. Der läuft in der area rum.
- mit dem gestempelten online Ticket zum Fährgesellschaftschalter. Dort Paßkontrolle und man erhält Tickets und Fiche zum Ausfüllen
- dann zur police Paßkontrolle, Fiche wird einbehalten und Paß gestempelt.
- jetzt Zoll. Dort wird Zolldokument kontrolliert, gestempelt. Der grüne Durchschlag wird einbehalten, den weißen bekommt man mit.
- Scannner!!!! Hier stau´s sich. Es könne mehrere Fahrzeuge gleichzeitig geröntgt werden.
- danach kann man in den Aufstellungsraum im Hafen fahren.
- beim Beladen des Schiffs wurden wir noch zweimal kontrolliert, sogar direkt auf der Rampe des Schiffs
Fazit der Tour.
Es ist „arschweit“ gewesen.
Wir sind so um die 11000 km in den 6 Wochen gefahren.
Das, auf immer wieder abenteuerlichen Pisten und Straßen.
Die Grenzformalitäten zwischen Marokko und Mauretanien waren in beide Richtungen einfach und übersichtlich. Da haben wir mit mehr Problemen gerechnet.
Da beide Länder ja einen schwelenden Konflikt um die Westsahara bzw Sahara Libre haben.
Deshalb auch die UN Präsenz zwischen den Grenzen im Niemandsland.
Mauretanien haben wir als ein sehr angenehmes Land empfunden. Die Menschen sind freundlich, wenig aufdringlich. Wir haben uns absolut sicher gefühlt. Die hohe Militärpräsenz entlang der marokkanischen Grenze und im Land, waren für uns kein Problem. Die zahllosen Kontrollen gehörten bald zum Alltag. Die Kontrollen liefen fast immer nach dem gleichen Muster ab.
Wir wurden durch militärischen Gruß und Handschlag begrüßt. Der Posten nannte meist seinen Namen und seine Einheit und wollte ein Schwätzchen halten. Er verlangte einen Fiche und fragte immer woher und wohin unserer Tour ginge.
Durch den arabischen Frühling ist der Tourismus nahezu komplett zusammen gebrochen. Wir sahen nur 5 weitere Reisefahrzeuge.
„Offroader wo seid Ihr“???????
Dieses Land bietet das, was wir alle suchen. Freie Offroad-Strecken und Einsamkeit ohne Ende, verteilt auf Piste und Sand.
Das Land ist relativ teuer und bewegt sich auf heimischen Preis-Niveau. Die Versorgungslage ist oft etwas spärlich, aber ausreichend.
Alkohol ist verboten und wir sahen auch nie Wein oder Bierflaschen rumliegen.
Nur das Müllproblem haben Sie nicht im Griff, bzw es interessiert Sie nicht.
An nahezu jeder Kontrolle muß man einen Fiche abgeben. ich habe ca 60 Fiche für die Tour gebraucht.
Wir wurden auch in der Westsahara regelmässig von den Marokkaner kontrolliert, besonders auf dem Weg nach Süden.
Im Kernland von Marokko, so gut wie keine Kontrollen mehr für Touristen, aber Radarkontrollen massenhaft.
Jede 60 iger Zone ist ein potenzielles Risiko.
Marokko haben wir im Vergleich zu Mauretanien als sehr sauber, fortschrittlich und reich empfunden.
Jedoch die Bettelei und Geschäftemacherei ist hier deutlich mehr ausgeprägt, als in Mauretanien.
Uns ist aufgefallen ,das wieder mehr Frauen verschleiert sind, also auch hier sind islamische Tendenzen der Hardliner erkennbar.
Doch hat der König bis jetzt durch Reformen diese Tendenzen gut im Griff. Er ist überall sehr beliebt.