Die Reise nach Albanien diente in erster Linie der medizinisch / technischen Hilfe von strukturschwachen Regionen, wie der Region um die Stadt Puka im nördl. Albanien.
Teammitglieder der Offroad Medic Crew GmbH engagieren sich hierfür seit geraumer Zeit.
März 2014 war die zweite Tour ins nördl. Albanien.
Wir bedanken uns bei:
- der privaten Krankenkasse SDK, die uns finanziell unterstützte
- der diakonischen Klinik Schwäbisch Hall, die uns materiell    unterstützte

Am 15.3.2014 ging es los.
Wir sind mit drei Geländewägen und 6 Mann und Frau unterwegs.
Von Schwäbisch Hall über Oberbayern ging es nach Bari im südl. Italien.
Um 23 Uhr legten wir dort pünktlich mit der kleinen Fähre   " Bridge" ab.

Dem Anschein nach waren wir die einzigen nicht Albaner auf dem Schiff.
Das Ausstattungsniveau kann als einfach bezeichnet werden.
Doch für unsere Zwecke ausreichend.


Bei ruhiger See und Überfahrt erreichten wir ca um 8 Uhr den Hafen von Durres.
Das Wetter ist diesig, aber mit angenehmen Temperaturen, von bereits 16 °C.
Eine albanische Delegation ( unserer Dolmetscher und der Krankenhausmanager von Puke) erwarten uns bereits.
Die Zollformalitäten sind somit ruck zuck erledigt und wir sind in wenigen Minuten durch.


Es geht langsam in die Berge.
Über asphaltierte Pässe erklimmen wir das Bergland.


Nach knapp 3 Std. Fahrt ereichen wir Puke.
Eine Stadt mit mehreren 1000 Einwohnern.
Man sieht viele alte verfallene Fabrikgebäude aus der Kommunistenzeit.
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft passieren wir eines unserer Ziele.
Das Krankenhaus von Puke

Als zentrale Position, dient uns die Herberge von Perparim Lacit.
Ein Albaner der 2003 mit einer albanischen Alpinistengruppe den Mount Everest bestiegen hat.
Die Herbege ist ein alter Bauernhof, der mit viel Liebe renoviert wurde und jetzt ein ideales Touristenquartier ist.
Um über die Runden zukommen, haben die meisten Albaner mehrere Jobs.
Unser Herbergsvater ist im Nebenamt Totengräber.

Wir verlassen Durres nach Norden Richtung Skoder.
Kurz vor Skoder biegen wir ostwärts ab, Richtung Puke, unserem Zielgebiet.
Die Gegend präsentiert sich südländisch.
Viele fliegende Händler bieten ihre Waren, Obst und Gemüse an.
Es gibt viele liebevoll hergerichtete Kaffees am Straßenrand.
Waren werden auf unterschiedlichster Weise transportiert.
An allen Ecken und Enden wird teilweise auf primitivste Art und Weise gebaut.
Meist sind die Bauten jedoch nicht fertig.
Jedes Haus besitzt einen eigenen Gemüsegarten.
Und überall Müll und nochmal Müll.
An den Straßen gibt es viele Radarfallen und Polizeikontrollen , doch Touristen bleiben meist unbehelligt.


Wir packen unsere Fahrzeuge um und beginnen am Nachmittag mit unserer Verteilung.
Wir haben nicht nur medizinisches Material mit nach Albanien gebracht, sondern auch Schutzkleidung für die örtliche Feuerwehr.
Diese hauptamtliche Wehr ist äußert schlecht ausgerüstet und wir fragen uns wie diese Männer ihren Job machen können.
Die Feuerwache ist in einem erbärmlichen Zustand, aber rund um die Uhr besetzt.
Ca 15 Einsätze pro Monat im Schnitt.
Brände sind hier an der Tagesordnung.

Einerseits vertrocknet die Natur in den heißen Monaten,
anderseits wird auf Holzöfen gekocht und die Häuser mit Holz geheizt.
Das technische Equipment und die Fahrzeuge sind uralt.
Wir übergeben der Wehr einiges an Sicherheitsausrüstung für die Feuerwehrmänner.


Ein weiterer Anlaufpunkt war schließlich das Krankenhaus von Puke.
Dort wurden wir schon erwartet und der Chirurg und Anästhesist waren gespannt was wir im Gepäck haben.
Die Wunschliste der Beiden haben wir versucht so gut es geht zu erfüllen.
Es besteht vor allem ein großer Bedarf von medizinischen Verbrauchsgütern.
Des weiteren konnten wir zwei für unserer Verhältnisse alte Narkosegeräte und ein Ultraschallgerät beschaffen.
Die Geräte sind für unseren Standard alt und abgeschrieben, für albanische Verhältnisse
hightech.
Die Geräte wurde von den Ärzten und dem Krankenhausdirektor genau unter die Lupe genommen.


Am nächsten Tag vervollständigten wir die Geräte und erklärten das Mitgebrachte.
Wir führten Einweisungen durch und machten uns nochmal ein Bild von der aktuellen Situation im Operationssaal.
Wichtig war uns, wo können wir noch genau helfen um den dauerhaften Betrieb der Geräte sicherzustellen.
Die Geräte wurden bereits offiziell als Eigentum des Krankenhauses in Puke registriert.
Denn bereits wenige Stunden nachdem wir unsere Hilfe ablieferten, meldete sich die Hauptstadt Tirana und weckte Begehrlichkeiten.


Des weitern besuchten wir eine medizinische Aussenstelle in einem der größeren Dörfer im Bezirk Puke.
Dort das gleiche Bild.
Tageweise ist ein Arzt und ein Krankenpfleger vor Ort.

Die Patienten werden diagnostiziert und mit einer Behandlungsempfehlung nach Puke ins Krankenhaus geschickt.
An Verbrauchsmaterial ist in der medizinischen Ausenstelle so gut wie nichts vorhanden.
Als Notfallkoffer für akute Fälle wird uns ein alter Karton mit wenig Material präsentiert.
Es erfolgt aber eine peinliche genaue Dokumentation der Patientenfälle.
Bei den medizinischen Rettungsfahrzeugen, das gleiche Bild.
Das Buschtaxi, für den Krankentransport, in den schlecht zugänglichen Gebieten (quasi überall ausserhalb der Stadt), ist teilweise defekt und nur noch ein zweiradgetriebenes Fahrzeug.
Die Sprinter werden oft anderweitig gebraucht/mißbraucht und stehen dem Krankentransport nicht immer zur Verfügung.
Vieh- und Materialtransport ist gängige Praxis.


Am nächsten Tag wollen wir ins Umland.
Dort wollen wir eine Missionsstation in Fushe-Arrez besuchen. Zwei höchst engagierten Ordensschwestern Bernadette Ebenhoch und Gratias Ruf, sowie Pater Andreas leiten die Station.
Aus der Missionsstation wurde in den letzten zwanzig Jahren ein Refugium für hilfsbedürftige Menschen.
Sie sprechen den Menschen immer wieder Mut zu und bemühen sich, ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen.
Inmitten größter Armut leisten die Ordensschwestern und der Pater einen selbstlosen Dienst. Ständig im Einsatz für die Ärmsten der Armen bringen Sie ihnen lebensnotwendige Hilfe.
Wir sprechen mit den Ordensschwestern und dem Pater über die aktuellen Probleme.
Die drei haben eine immense Erfahrung und kennen die Situation vor Ort.
Davon können wir nur lernen und hoffen den einen oder anderen Fehler beim Helfen nicht zu machen.
Wir erfahren auch, was hier noch am meisten benötigt wird und wir werden versuchen zu helfen.

Die offizellen Termine runden wir ab mit einem Besuch beim Bürgermeister und des örtlichen Heimatmuseums,
Am Abend werden wir von der Krankenhausgesellschaft zu einem Fest eingeladen.
Neben den viele Reden und Danksagungen, werden wir
mit albanischen Köstlichkeiten und reichlich Bier und Raki verwöhnt.

Puuuhhhhhhh und die trinken Raki aus dem Becher und nicht aus dem Schnapsglas!!!!!!!!!!

"Traditionaleeeeee........."

Das Kloster in Fushe -Arrez

 

  • Sie organisieren Hilfstransporte in den Bergen zu den Ärmsten
  • Sie führen eine Kindertagesstätte mit derzeit 75 Kindern und dem einzigen Spielplatz in ganz Albanien ( darauf sind Sie Stolz)
  • Sie bieten mehrfach in der Woche eine medizinische Grundversorgung an
  • Sie verteilen Hilfsmitteld und Babynahrung für die kleinsten der Armen

Wir sind jetzt 5 Tage im Land und müssen langsam an die Heimreise denken.
Es ist geplant über den Landweg unsere Heimat zu erreichen.
Das heißt wir werden rund 2000 km durch Montenegro, Bosnien Herzegowina, Serbien, Kroatien, Slowenien, Östereich unterwegs sein.
Wir verabschieden uns bei Perparim Lacit und seiner Familie, die uns die letzten Tage perfekt versorgt haben.


Die Eindrücke der letzten Tage beschäftigten alle im Team.
Wir waren erstaunt über die Medizinische Situation in Puke und im Land.
Wir sind beeindruckt von der Arbeit der Missionsstation und sind uns sicher, daß wir wieder kommen wollen.
In der Nähe von Skoder göhnnen wir uns was. An einem großen See lassen wir bei einem tollen Fischessen unsere Seele baumeln.


Wir verlassen Albanien Richtung Norden und wollen mit unseren Allradlern eines der schönsten Täler im Land erkunden.
Wir kommen langsam voran und nächtigen bei Komani an der großen Staumauer.
Dort hat ein geschäftstüchtiger Albaner die baufällige Straßenbrücke in sein Lokal integriert.


Wir kommen langsam voran und müssen machmal auch umkehren, da der Weg auf der Landkarte nicht mehr vorhanden ist.


So langsam müssen wir die Heimreise antreten.
Wir wollen Albanien über das Valmoshtal verlassen.
Eine letzte kleine Offroadfreude für unsere Four Wheeler.
Auch hier wird viel in den Strassenbau investiert.
Aus unserer Sicht eigentlich schade.


Wir fahren mit Nordkurs in eine wunderschöne Gegend und über viele Kilometer wird es immer einsamer.
Für uns Touristen idyllisch, doch für die Einheimischen beschwerlich.


Wir schrauben uns langsam nach oben und erreichen die Schneegrenze.

Die Leute hier, leben unter einfachsten Bedingungen. Die Lanschaft ist atemberaubend.


Wir haben Spaß.
Die Stunden verinnen und wir erreichen das Valmoshtal knapp vor der Dunkelheit.
Hier hält der Tourismus langsam Einzug.
Wir suchen uns ein Quartier.
Doch bei 20€ pro Nacht / Person und dann noch ohne fließend Wasser...........
Nein Danke!!!
Da machen wir nicht mit.
Das ist für albanische Verhälnisse unverschämt.
Also müssen wir weiter, fahren schließlich doch noch über die Grenze nach Montenegro ( Gusinje ) und quartieren uns in dort in das Hotel "Rosi" ein. Hier bezahlen wir angemessene 15€ inkl. Frühstück.
Ach ja hab isch schon erwähnt ,das mancher unserer Gruppe keine Wasserdurchfahrten mag.........



Fazit unserer Reise:

Albanien hat viele Gesichter.
Man sieht an allen Ecken und Enden noch die Nachwehen der kommunistischen Zeit und des Bürgerkriegs.
Albanien ist von uns Mitteleuropäern nicht weit weg, doch in vielerlei Hinsicht wurde das Land von uns einfach vergessen.
Die Infrastruktur ist teilweise noch in einem so erbärmlichen Zustand, obwohl überall immense Anstrengungen unternommen werden.
Teilweise 75% Arbeitslosigkeit, Koruption und mafiöse Strukturen sind allgegenwärtig.
Man kann die Menschen vor Ort bewundern unter welchen Bedingungen, Sie dort leben und versuchen Ihr Auskommen zu haben.

Denn die Perspektiven für die Zukunft sind für die meisten mäßig.

Wir werden wiederkommen und versuchen die Region um Puke weiter zu unterstützen.

Als Reiseland ist Albanien sicher ein Abenteuer. Wir haben meist nur nette Leute getroffen, obwohl wir alle drei Fahrzeuge beim Tanken an der selben Tankstelle beinahe beschissen worden wären.
Für Offroader ist das Land ein Traum.
Herrliche Offroadpisten und traumhafte Übernachtungsplätze in einer tollen ursprünglichen Landschaft.
Die Preise sind für unsere Verhälnisse günstig.

Bis auf Treibstoff, der hat fast unser Kostenniveau.