1. Juliwoche                                          km 1508

 

Es ist möglich !!!! Wir sind in Russland

 

Unser Charkow Reiseführer hilft uns beim Übersetzten des Zusatzdokuments für den Grenzübertritt.

Doch er ist nicht überzeugt, daß der Übertritt nach Russland für uns möglich ist.

Wir wollen es trotzdem versuchen, denn wir haben schließlich viel Geld dafür bezahlt.

Ein PCR Test muss wieder her. Zwar differieren die Info´s bezüglich neg. PCR Test bei Grenzübertritt zwischen deutschen auswärtigen Amt und Informationen der lokalen Behörden in der Ukraine. Um bei einem nicht erfolgreichen Grenzübertritt nach Russland auch wieder die Möglichkeit zur Einreise in die Ukraine zuhaben ,machen wir lieber ein PCR Test.

Natascha, die Mitbesitzerin des Hotels an dem wir parken, organisiert uns einen Termin in einem Labor in Charkow.

Für gute 20€ bekommen wir den Abstrich und am späten Nachmittag erhalten wir das Ergebnis.

Die Zeit läuft!!!

Wir starten am nächsten Tag früh. Wir erreichen die Grenze bereits um kurz nach 7:00.

Bevor wir in das Zollgelände einfahren, werden wir von der Polizei kontrolliert.

Besonders Alkohol und Medikamente stehen im Fokus.

Dann geht’s aufs Zollgelände. Die LKW´s werden als Camper akzeptiert und können in der PKW Spur bleiben.

Es erfolgt eine Bearbeitung der Papiere durch Zoll und Grenzbehörde. Niemand will weitere Mautgebühren erheben. Nach einer guten Stunde verlassen wir die Ukraine.

Russland:

Der erste Posten kontrolliert den neg. PCR Test.

Dann rollen wir zur Abfertigung auf dem Zollhof. Mehrere Schlangen stehen zur Verfügung.

Für die Beamten sind wir ein Schauspiel, wir werden von mehreren umringt.

Was wollen die Touristen hier??

Es wird sehr eindringlich nach unserer Begründung für eine Einreise gefragt.

Erst nachdem wir unser Zusatzdokument vorzeigen kommt Bewegung in die Situation.

Es wird fleißig telefoniert.

Dann erhalten wir die Einreisedokumente zum Ausfüllen. Die Registrierung wird bearbeitet und wir erhalten den ersten Stempel in den Paß. Ein Teil der Registrierung verbleibt im Paß und ist zwingend notwendig bei der Ausreise.

Jetzt kommt der Zoll.

Die kleinen Fahrzeuge müssen komplett ausgeräumt werden. Die LKW´s nur die außenliegenden Staufächer. Der Innenraum und Staufächer wird in unserem bei sein akribisch kontrolliert.

Fotos von den Fahrzeugen außen wie innen werden gemacht.

Fahrgestellnummer kontrolliert.

Nach der mehrstündigen Kontrolle von Zoll Mitarbeitern und abschließender Kontrolle durch den Inspekteur können wir die Zollabfertigung für die Fahrzeuge ausfüllen.

Dafür braucht es mehrere Anläufe, bis sie von den Zoll Mitarbeitern akzeptiert werden.

Für die Bearbeitung und einpflegen ins PC System vergehen nochmal Stunden.

Dann erhalten wir mit den letzten Stempel die Zoll Papiere für die Fahrzeuge.

Der Inspekteur öffnet uns die Schranke und verabschiedet uns mit den Worten

„ auf Wiedersehen“!!!

Am Tor zum Verlassen des Zollhofes werden die Fahrzeuge nochmal oberflächlich kontrolliert.

Dann sind wir erfolgreich nach ungefähr 8 Stunden in Russian.

Wir sind überglücklich, das wir es trotz anders lautenden Vorhersagen geschafft haben.

Das erste positive in Russland ist Tanken.

Für ungefähr 0,56€ der Liter Diesel füllen wir lächelnd die Tanks.

Wir rollen nach Belgorod, ca 40km von der Grenze entfernt.

Dort haben wir ein Hotel gebucht. Einerseits zur Registrierung für die russischen Behörden.

Anderseits für eine 3 tägige Quarantäne in Selbstisolierung.

Um am dritten Tag einen PCR Test zumachen, um sich frei zu testen.

So steht es überall geschrieben, doch niemand an der Grenze hat irgendwas verlangt.

Am Hotel lernen wir einen Russen kennen, der lange in Deutschland gearbeitet hat. Andreas unterstützt uns beim SIM Karten Kauf und bringt uns zu Geldautomaten, zeigt uns die Stadt.

Er ist ein weiterer Glücksfall für uns.

Er handelt mit LKW´s und ist im ganzen Land vernetzt. Wenn wir irgendwann Hilfe brauchen ER steht bereit. Das nenn ich Gastfreundschaft!!!!

Da können wir uns eine Scheibe abschneiden.

Dann starten wir das Abenteuer Osten.....

Bis zum Baikal See liegen jetzt nur noch gute 5000 km vor uns.

Die Straßen sind erstaunlich gut und wir schaffen Tagesdistanzen bis über 500 km.

Auch die Russen fahren „sportlich“. Beschränkungen und Gebote auf der Straße, sind eher was für Warmduscher.

Die Polizei kontrolliert viel.

Ist Platz, wird Gas gegeben.

Wir erreichen die Wolga.In Saratov war dann einmal der Platz auf der Straße nicht mehr da.

Im rechten toten Winkel wollte sich ein Kleinwagen durchzwängen, obwohl ich die Spur wechselte.

Somit war der Kleine kalt verformt.

Um nicht nur Kilometer zu fressen, besuchen wir die Landestelle Von Juri Gagarin.

Der Kosmonaut ist im April 1961 in der Nähe von Saratov gelandet.Zu seinen Ehren ist hier ein Monument was man besichtigen kann.

 

 

 

 




Saratov und die Wolga


Juri Gagarin Monument





Novosibirsk

  1. Juliwoche                                    km: 2370

 

….......und Russland ist wirklich groß !!!!!!

 

Diese Woche heißt es fahren fahren fahren. Mann ist Russland scheiße groß!!!

Endlos zieht sich die Straße gen Osten.

Überwiegend gut ist die südl. Route. Wenige Straßenabschnitte sind noch in schlechten Zustand. Die Spurrillen sind so tief, da bist quasi als Lokführer unterwegs, lenken zwecklos.

Es wird sehr viel in Straßenbau investiert.

Straßenmarkierungen und Gebotsschilder haben eher einen informativen Wert. Es wird viel geblitzt und es finden regelmäßig Polizeikontrollen statt. Auch wir werden immer wieder kontrolliert, alle Kontrollen sind entspannt und betreffen nur die Papiere.

Wir passieren den Ural. Den höchsten Punkt den wir erreichen ist 810 Hm.

Jetzt sind wir in Asien!!!!

Ab Kurgun nimmt der Verkehr spürbar ab. Die Temperaturen sind angenehm. Aufgrund von stetigen Westwind haben wir bis jetz kaum Probleme mit Mücken.

Bei Tynkalinsk treffen sich die Nord und Südroute nach Osten.

Wir kommen Sibirien immer näher.

Leider nimmt auch das Mücken Problem zu. Es gibt Tage da hält man sich eigentlich nur im Auto

auf. Draußen fressen Sie dich. Da bist nach einer Weile transfusionspflichtig!!

Ein Hurra!!!! auf KCT Fenster und deren Mückenrollos.

Die sind wirklich dicht.

Wir erreichen Novosibirsk. Das Tor nach Sibirien. Inzwischen sind wir 5 Zeitzonen zu Dahoam voraus.

In der jungen Stadt (keine 150 Jahre alt) nach russischen Vorbild gebaut und russisch geprägt, machen wir einen kleinen Stop. Viel gibt es nicht zu sehen, aber der Stop tut gut. Wir spazieren durch das überschaubare Zentrum und genießen das Treiben auf den Straßen von einem Kaffee aus.

Wir halten uns jetzt nach Süden. Das Altai Gebirge ist unser nächstes Ziel.

 

 

 



3. Juliwoche                                               km:1260

 

Kreuz und quer im Altay auf Entdeckungstour

 

 

Das Altay Gebige.

Eigentlich war das Altay nur als Durchgangsstation geplant, denn die Grenze zur Mongolei ist nur noch 300 entfernt.

Doch Corona zieht weiter seine Kreise. Die Einreise in die Mongolei ist derzeit so gut wie nicht möglich. Die Grenzen sind für Touristen dicht. Wir setzten zwar verschiedene Hebel an, aber wir sind nicht optimistisch. Nach Russland war es ähnlich, aber die Einreise war schließlich zu organisieren.

Das Altay ist inzwischen von russischen Touristen und Wochenendausflüglern stark frequentiert.

Hier verläuft auch der Chuysky Trakt, einer der Traumstraßen der Welt und rund 350 km lang.

Doch das Gebiet ist riesig und somit findet man ruhige Stellen.

Wir erkunden mehrere Seitentäler, Pisten und können uns an den wechselnden Landschaften kaum satt sehen.

Doch es gibt auch Überraschungen. Wir suchen Abstecher und die am besten als Rundkurs. So folgen wir einer breiten neuen Straße in ein kleines Seitental, tief eingeschnitten in die Landschaft kommen wir wieder an den großen Katun Fluß. Doch plötzlich ist Schluß. Wir stehen an einem Schlagbaum mit Hochsicherheitszaun und bewaffneter Security. STOP NO FOTO !!!!!

Hier haben sich in traumhafter Landschaft die reichen Russen und Regierungsbeamte eine Lodge hin bauen lassen.

Hotelkomplex, Pferdestall, Schießbahn, Hubschrauberlandeplatz, Tennisplätze, perfektes LTE Netz.........und das in einer Region mit sehr wenig Mobilfunknetz.

Also nix mit Rundkurs, zurück auf selben Weg.

Wir probieren weiter und fahren in die Golden Mountains of Altay. Über 250 km geht es in das Tal und wir passieren mehrere Pässe und Hochebenen. So muss es auch in der Mongolei aussehen......

Am Ende des Tal zeigt sich der schneebedeckte und fast komplett in Wolken gehüllte Belukha.

Der Höchste Berg im Altay mit 4458 HM. Von Tyungur starten die Alpinisten den Gipfelangriff.

Eine Woche soll der Fußmarsch bis zum Basislager dauern .

Wir dagegen versuchen einen 4x4 Track ins Chuysky Tal. Somit wäre die Distanz nur 60km statt über 250 km.

Wir erhalten unterschiedliche Aussagen von Locals. Als wir starten heißt es noch es ist möglich. Die Schlüsselstelle ist eine alte Holzbrücke. Die erreichen wir auf einem echten 4x4 Trak nach ca 6-7 Kilometern.

OK mit LKW geht da nix, die Brücke wippt schon beim darüber laufen.

Das will ich nicht riskieren.

Aber es gibt eine Umfahrung. Tja was soll ich sagen. Steil runter zum Fluß, der uns die ganze Zeit begleitet, verwinkelt, durch einen kleinen verblockten Bach und extrem steil wieder hoch auf den 4x4 Track. Ohne Einweiser geht da gar nix.

Der Hodalump ist ein geiles Gerät !!!

Souverän meistert er die Schwierigkeiten. Jetzt soll der „Abkürzung“ zum Chuysky Trakt nichts mehr im Weg stehen.

Wir übernachten auf dem Track einige Kilometer später.

Am nächsten Tag erreichen wir einen weiteren Bach, eigentlich zwei. Der erste Teil ist einfach doch der zweite ist tief ,verblockt mit großen Steinen. Zu tief für den T5 VW Bus. Der Hodalump kommt mit etwas rumpeln über die Felsen gut durch. Als wir einen Plan schmieden wie wir den VW Bus über den Bach bringen. Erreichen uns weitere Locals und erklären uns, daß eine Durchfahrt ins Chuy09sky Trakt selbst mit kleinen Fahrzeugen nicht möglich ist!!!!!!

Super und nun???? Alles wieder zurück!!!

Die Schlüsselstelle an der Brücke erweist sich wieder als Herausforderung, doch der Hodalump meistert sie auch in der Gegenrichtung.

Somit haben wir für ca 2okm 1,5 Tage gebraucht.

 

 


Impressionen auf 4x4 Track in den Golden Mountains Altay



Impressionen auf 4x4 Track in den Golden Mountains Altay







4.Juliwoche                                           Km986

 

Altay und die Traumstraße Chuysky Trakt und seine gewaltigen Seitentäler

 

National Geographic bezeichnet den Chuysky Trakt als eine der Traumstraßen der Welt.

Je weiter man sich der mongolischen Grenze nährt, desto beeindruckender wird die Landschaft.

Dieser Pass war seit Jahrhunderten Handelsroute und auch Dschingis Kan´s Horden nutzen den Übergang.

Auch die Seitentäler haben Ihren Reiz und sind zum Teil über 250 km lang.

Die ganze Region wird zunehmend touristisch genutzt und es finden sich zahlreiche Camps an der Strecke und es wird an allen Stellen gebaut.

Mannschaft und Maschinen zeigen langsam Verschleißerscheinungen. Die einen erholen sich unter medizinischer Betreuung etwas weiter im Norden, die Anderen lecken die Wunden Ihrer Fahrzeuge.

Wir sind weiter auf Entdeckungstour durch die Region Altay.

Der Chuysky Trakt wird immer enger. An vielen Stellen campen die Russen selbst, es sind ja Ferien.

Überall im Tal entwickelt sich die Touristische Infrastruktur und Sehenswürdigkeiten werden für Reisende aufbereitet.

Für Russen ist eine Auslandsreise nicht nur wegen Corona schwierig, deshalb wird auch hier in Russland auf Tourismus im eigenen Land mehr wert gelegt.

Eines der Highlights im Altay ist der Katu Yaryk Pass. Das wild romantische Tal des Chulyshman Fluß ist erst seit 1989 mit Geländegängigen Fahrzeugen erreichbar. Der Pass überwindet auf 3,5 km 900 Höhenmeter. Er ist obwohl besser ausgebaut, aber immer noch eine Herausforderung. Der einspurige Fahrweg ist teilweise eine üble Piste, mit Auswaschungen und bei unserer Befahrung irrsinnig staubig.

Den T5 quälen wir da nicht runter, denn Volker bezwingt den Pass in beiden Richtungen mit dem Radl. Ich nehme hingegen mit dem Hodalump die Paßstraße unter die Räder und bringe die entgegenkommenden Fahrzeuglenker ins Schwitzen bei dem Versuch eine Ausweichstelle zu finden. Am Ende des Tals gibt es dann noch ein Naturwunder. Die Steinpilze wachsen über Jahrhunderte bis zu sieben Meter hoch. Die Erosion durch Regenfälle wäscht das lockere Gestein fort. Bis auf die Oberfläche, die durch einen Stein geschützt ist.

Am Ende des Chuysky Trakt genießen wir dann noch einen Aussichtspunkt mit Blick auf die eisbedeckten 4000er des Altay.

Wir sind nur noch 150 Kilometer von der Mongolei entfernt!!!!!

Die nächsten Tage genießen wir wieder Asphalt unter den Rädern zu haben. Die Pisten sind auf Dauer mörderisch. für Maschine und Mensch.

 

 

 

 



5. Juliwoche                                             km 1500

 

Mongolei so nah und doch so fern!!!! und die Alternative.........

 

Wir müssen uns von der Mongolei verabschieden. Die Grenze ist dicht. Wir haben es nicht organisieren können. Auch haben uns die letzten Wochen mehrere Locals bestätigt, daß die Grenze nicht passierbar ist. Wir sind bis auf 150 km an der Grenze heran, ein Katzensprung im Vergleich zu den bereits zurück gelegten Kilometer.

Das tut weh !!!!

Außerdem schmerzt der Gesundheitszustand eines Teammitglied.

Um eine bessere Behandlung zu ermöglichen, verlegen wir nordwärts nach Barnaul.

Der Landrover hat einen Schaden am Verteilergetriebe, ist eingeschränkt rollfähig. Wir hoffen auch hier in Barnaul Ersatzteile zu bekommen.

 

In Bernaul erleben wir eine weitere Episode, wie das Netzwerk der Russen funktioniert.

Es ist eigentlich schon alles vorbereitet für uns. Alex ein deutsch Russe übersetzt für uns und Eugen ein LKW Fahrer, der wieder über Andreas aus Belgorod, ins Spiel kommt und sich unserer Fahrzeuge an nimmt.

Für den defekten Landrover ist schon alles vorbereitet. Ein gebrauchtes Austauschgetriebe wurde von den Russen schon besorgt. Der Umbau wird auch zeitnah umgesetzt und nach 24 Std ist der Landy wieder flott. Die Schrauben auch am Sonntag bis spät in die Nacht

Die anderen Autos können ihren wohlverdienten Service erhalten und sind in den entsprechenden Werkstätten schon angemeldet.

Übrigens seid Ihr Dahoam schon mal in einer Werkstatt musikalisch verabschiedet worden?

Ja und unserer gesundheitlich eingeschränktes Teammitglied wird in einem Sanatorium ( so heißt das in Russland) untergebracht. Dort erhält er Diagnostik, medizinische Maßnahmen und Reha Programm. Wir hoffen auf Verbesserung der gesundheitlichen Situation.

Außerdem dürfen wir russische Gastfreundlichkeit und Tradition kennen lernen.

An einem Abend erleben wir einen klassischen Wodka Abend. Ein tolles Essen mit reichlich Wodka in einem noch tolleren Restaurant. Übrigens die Russen trinken Alkohol nur solange auch gegessen wird. Kein Essen kein Wodka. Da haben wir wohl völlig falsche Vorstellungen......

An einem anderem Tag besuchen wir ein traditionelles altes russisches Restaurant, ein weiteres tolles Erlebnis.

Wo sollen wir nur mit unseren Vorurteilen hin!!!!

Nachdem alles läuft und wir nichts mehr tun können, starten Volker und Ich Richtung Baikalsee.

Der alternativ Reise Plan nimmt langsam Formen an, es fehlen nur noch Details.

Es stehen weitere 2100km vor uns. 2100 km durch endlose Landschaften , immer Kurs Ost.

Die Straßen sind weitgehend in guten Zustand und wir schaffen bis zu 550 km am Tag. Die Tundra wechselt von riesigen Birkenwälder zu weiten Moorlandschaften. Wo Ackerbau betrieben wird sind die Getreidefelder riesig.

 

 

 



so feiern Russen!!!